Kirstmann & Freytag 06 - Angst by Paul Schenke

Kirstmann & Freytag 06 - Angst by Paul Schenke

Autor:Paul Schenke [Schenke, Paul]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Krimis & Thriller, Suspense, Thriller
ISBN: 1514135930
veröffentlicht: 2015-05-27T22:00:00+00:00


Kapitel 16

In der folgenden Nacht, während die Bewohner trotz der Aufregung am Abend schliefen, war ein Mann wach.

Peter Bauer öffnete vorsichtig, sich nach allen Seiten umdrehend, die Haustür der Schimmelpfennings. Nachdem am Abend Freytag den Haustürschlüssel sichergestellt hatte und ihn in einem Zellophan-Beutel steckte, setzte er sich an den Tisch zu Bauer und redete mit ihm. Am Ende des Gespräches stand Freytag auf und hatte den Beutel, mit dem Schlüssel auf dem Tisch, liegen gelassen. Bauer nahm diesen sofort grinsend an sich. Wohl wissend, was er damit vorhatte.

Bauer lief durch den Flur und ging sofort in die obere Etage. Die Tür des Zimmers, in der Julia Schimmelpfenning umgebracht wurde, stand auf. Er starrte auf das blutverschmierte Bettlaken und die Spuren, die die Polizei hinterlassen hatte. Klebeband, Pulver an den Schubladen, um Fingerabdrücke zu sichern, usw. Er betrat den Raum und sah sich um. Auf dem Schreibtisch lagen Computer-Kabel, die sicher vorher in einem Laptop gesteckt hatten und ebenfalls von der Polizei sichergestellt wurden. Er setzte sich auf den Schreibtischstuhl und sah sich das Bücherregal darüber an. Hier standen hauptsächlich Reiseführer, aus denen kleine Papierfähnchen hingen. Bauer war sich sicher, dass das Mädchen davon träumte, einmal die weite Welt zu bereisen: Kuba, Neuseeland, Bretagne ... Aber das war nicht, was Bauer interessierte.

Er öffnete die obere Schreibtischschublade und durchwühlte einige Papiere. Anschließend öffnete er die mittlere Schublade, in der sich hauptsächlich Ausschnitte aus Modezeitschriften befanden, in der es um das richtige Schminken ging. Gelangweilt zog er schließlich die letzte Schublade auf. Hier lagen ein Din-A-4 Block und einige CD's. Er holte den Schreibblock heraus und blätterte darin. Der Block war allerdings leer, also legte er ihn wieder in die Schublade. Da er längs nicht hineinpasste, legte er ihn wieder, wie zuvor schräg, hinein und schloss die Schublade.

Bauer sah wieder auf die Bücher im Regal, legte kurz die Stirn in Falten und zog noch einmal die mittlere Schublade mit den herausgerissenen Seiten aus den Magazinen auf. Diese lagen wild, kreuz und quer, darin. Allerdings lagen die Seiten auch längs, was mit dem Block in der letzten Schublade, nicht möglich war. Also schob er sie zu, öffnete wieder die letzte Schublade, holte den Block und die CD's heraus und kniete sich schließlich davor. Er klopfte einige Male gegen die hintere Seite der Lade, bis das Holz nachgab. Danach zog er die Holzleiste hervor und fand ein schwarzes Notizbuch dahinterliegend. Bauer lächelte. Er nahm das Buch an sich, setzte sich wieder auf den Stuhl und blätterte darin.

Julia Schimmelpfenning hatte hier private Notizen eingetragen. Auf den ersten Seiten standen Schwärmereien, die sie Schauspielern entgegen brachte. Danach folgten Einträge über ihre Beziehung mit Michael Helmholtz. Und immer wieder fand sich der Hinweis darin, dass sie aus dem Dorf heraus wollte, um in der Großstadt ein tolles Leben zu führen. Über Helmholtz schrieb sie, dass sie in der Zeit mit ihm, zum ersten Mal richtig glücklich war und bereute, es vermasselt zu haben. Alle weiteren Versuche, noch einmal mit ihm eine Beziehung zu beginnen, wurden von ihm abgeschmettert.



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